Hickhack

«Der Holzfäller» auf dem politischen Parkett

Der Holzfäller schlägt für Linke und Rechte in die Kerbe, für Umweltschutz, für die Reichtumssteuer und den Zivilschutz, gegen die Abschottung der Schweiz von Europa, gegen höhere Steuern oder den Europäischen Wirtschaftsraum EWR.

Achtung Holzfäller!

Seit der Entstehung des Motivs um 1910 wird der Holzfäller immer wieder für politische Zwecke vereinnahmt. Er taucht als Karikatur auf, haut auf Abstimmungsplakaten Schweizer Fahnen oder prall gefüllte Apfelbäume um. Oder er liegt aus Holzspänen gestreut auf dem Basler Münsterplatz.

Die bekannte Figur wird von einem breiten Publikum wiedererkannt und lässt sich deshalb mit allerlei – und oft gegensätzlichen – politischen Inhalten verbinden. Besonders bei linken Themen oder Umweltanliegen ist das Motiv beliebt. Dabei wird die Figur oft negativ als Aggressor interpretiert, der etwas «Wertvolles» wie den Wald oder die Medienvielfalt vernichtet. Sie kann aber auch für Tatendrang und Aktion stehen. So zum Beispiel 1977 beim Plakat für die Einführung einer Reichtumssteuer mit der man wortwörtlich «den Millionen an die Wurzel» gehen will.

Die Metapher des Kahlschlags und die Figur des Holzfällers werden in jüngster Zeit hauptsächlich mit konservativen Kräften assoziiert, wie in der Kampagne gegen die Masseneinwanderungsinitiative der Schweizerischen Volkspartei SVP 2014. So oder so, das Hickhack geht weiter.